Für dem Bau der Hochbrücke musste ein historisches Gebäude abgerissen werden: das Armenhaus. Es stand mehr als 300 Jahre dort, wo sich heute der Kreisel am Fuß der Brücke befindet. Wenn man früher auf der B188 in Richtung Hannover fuhr, fuhr man die Marktstraße direkt auf das Armenhaus zu. Die B188 ist dann vor dem Gebäude nach links abgeknickt und führte dann über die Straße „Vor dem Hannoverschen Tor“ über einen beschrankten Bahnübergang aus der Stadt hinaus.
Das Armenhaus war eine der ältesten kirchlichen Einrichtungen der Stadt. Ursprünglich war das Haus für Leprakranke gebaut worden. Darum wurde es damals außerhalb des Stadtgrabens errichtet. Später hat die St.-Pankratius-Gemeinde in dem Haus Arme untergebracht. Das Gebäude besaß 16 Zimmer und eine Wohnstube. Jeder Bewohner hatte ein eigenes Zimmer. Am Giebel war ein Steinrelief mit der biblischen Geschichte des armen Lazarus angebracht.
Nach dem zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude aufgrund der Wohnungsknappheit auch als Notunterkunft genutzt. In den sechziger Jahren wurde das Gebäude dann bedeutungslos. Am 26. März 1971 wurde das Gebäude abgerissen und die B188 über eine Hochbrücke geführt, um den zunehmenden Verkehr bewältigen zu können.