24. Februar 1945: 29 Menschen starben im Bombenhagel in der Friederiken- und Arndtstraße. Eine der ersten Bomben traf das Haus Arndtstraße 5. Ein zeitgenössisches Foto zeigt die linke völlig zerstörte Hälfte des Hauses. Die während des Angriffs anwesenden Hausbewohner hatten den Keller aufgesucht. In dem als Luftschutzkeller ausgewiesenen und durch Balken versteiften Raum starben Mathilde Meyer (55) und ihre Tochter Otilde Grethe (32) mit ihren Kindern Sigrid (7) und Rolf-Dieter (3), Emma Richter (67), sowie Erna Brandes (56). Sie waren alle verschüttet und wurden später tot geborgen. Ruth Truckenbrodt (15), Hannover, besuchte ihre Großmutter Emma Richter. Sie überlebte schwer verletzt, starb aber am folgenden Tag im Krankenhaus Lehrte. Im Keller der stehen gebliebenen rechten Haushälfte hatte die Familie Baruth Schutz gesucht. Frau Baruth mit ihrer Tochter Adele und ihrem Enkel Dieter konnten sich durch ein Kellerfenster retten. Die beiden Frauen kamen mit Kopfverletzungen und Brandwunden in das in der Mittelschule eingerichtete Lazarett. Der kleine Dieter blieb unverletzt. Seine Tante Charlotte GieschenBaruth arbeitete bei der Kreissparkasse. Sie war während des Angriffs im Büro und erfuhr erst auf dem Heimweg von der Zerstörung ihrer Wohnung. Ein Beamter der Feuerschutzpolizei geleitete sie ins Lazarett zu den Angehörigen. Sie schrieb wenige Tage später in ihrem Tagebuch: „Mama und Adele lagen jede auf einem Feldbett und sahen ganz schwarz im Gesicht aus. Der kleine Dieter stand verloren neben Mamas Bett, rührte sich nicht und sprach kein Wort. Diesen Anblick werde ich nie in meinem Leben vergessen“ Der 24. Februar 1945 war, so Pastor Möller, der schwärzeste Tag den Burgdorf seit dem großen Brand von 1809 erlebte. Damals gingen zwar 200 Häuser durch den Brand verloren, es war aber nur ein Todesopfer zu beklagen.
Text- und Bildquelle: Burgdorfer Denkmäler (Sonderdruck der BURGDORFER UMSCHAU), Gedenktafel für die Burgdorfer Bombenopfer